Frühling in der Nolana-Herde. Der Fellwechsel beginnt.
Eine neue, moderne Rasse:
Nolana =
Keine (No) Wolle (Lana, spanisch),
neuerdings auch
Braunes Haarschaf
genannt.
Gute Ideen entstehen manchmal gleichzeitig an verschiedenen Orten. Vor 35 Jahren träumten - unabhängig voneinander - Wissenschaftler und Praktiker in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen-Anhalt von einer neuen, modernen Schafzucht. Die angestrebte Rasse sollte im Sommer die Wolle selber abwerfen, also nicht mehr geschert werden müssen. Denn das Scheren kostet mehr, als man für die Wolle an Geld bekommt. Traurig - aber wahr. Gleichzeitig sollte die neue Rasse robust sein, resistent gegen Krankheiten, hornlos, freundlich, ruhig, umgänglich, leistungsfähig und fruchtbar.
Das Ergebnis, zunächst theoretisch und dann auch praktisch, war das Nolana-Schaf.
Es bildeten sich zwei Zuchtrichtungen. Ein Nolana-Fleischschaf primär für die Fleischerzeugung und ein etwas leichteres ("geländegängiges") Nolana-Landschaf für die Fleischerzeugung und Landschaftspflege. Die Nolana-Landschafe werden neuerdings als Braune Haarschafe bezeichnet.
Mit einigen wenigen Schafhaltern ging es los. Zunächst wurden geeignete Haarschafe (ohne Wolle, also Barbados, Dorper, Kamerun-Schafe und Wiltshire Horn) in die vorhandenen Wollschafe eingekreuzt.
Das Nolana-Landschaf soll einfarbig braun bis blond sein. Andere Farben oder mehrfarbige Tiere werden nicht zur Weiterzucht eingesetzt.
Das Projekt fand weitere Interessenten - Hochschulen, Landwirtschaftsämter, Schafzuchtverbände und private Schafhalter.
Seitdem wächst die Zahl der Tiere und Züchter von Jahr zu Jahr. Schwerpunkt waren zunächst die Neuen Bundesländer und Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 ist mit unserer Schäferei auch das Land Bayern dabei.